Kodierempfehlung Nr. 302

Schlagwort: Transplantatniere, Ureterstein, Harnstauung
Erstellt: 2009-08-11
Aktualisiert: 2024-01-01
DRG:
ICD: T86.10 N13.2
OPS:

Problem/Erläuterung:
Eine junge Patientin kommt wegen einseitiger, kolikartiger Flankenschmerzen zur stationären Aufnahme. Bei der Patientin war vor einigen Jahren eine Nierentransplantation durchgeführt worden. Ursächlich für die Beschwerden ist ein Ureterstein mit Harnstauung. Im Rahmen der Harnstauung kommt es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion mit Anstieg der Retentionsparameter. Die immunsuppressive Therapie wird forciert, unter analgetischer und spasmolytischer Therapie kommt es zum Steinabgang und im Verlauf zum Rückgang der Nierenstauung. Die Retentionsparameter erholen sich nur zögerlich. Was ist die Hauptdiagnose? T86.10 Akute Funktionsverschlechterung eines Nierentransplantates oder N13.21 Hydronephrose bei Obstruktion durch Ureterstein

Kodierempfehlung:
Die Hauptdiagnose ist mit dem Kode N13.21 Hydronephrose bei Obstruktion durch Ureterstein anzugeben. Im vorliegenden Falle wird die Patientin wegen eines Uretersteines mit Harnstauung stationär aufgenommen. Eine Transplantatabstoßung liegt nicht vor. Es kommt zu einer vorübergehenden Funktionsstörung der Transplantatniere. Nach der DKR P015, Abschnitt „Versagen und Abstoßungsreaktion nach Transplantation“ wird ein Kode aus T86.- Versagen und Abstoßung von transplantierten Organen und Geweben als Hauptdiagnose zugewiesen, sofern der Patient auf Grund eines Versagens oder einer Abstoßungsreaktion aufgenommen wird. Erfolgt die Aufnahme aus einem anderen Grund, ist ein Kode aus T86.- nicht als Hauptdiagnose anzugeben. Für Fälle ab 2022 ist N13.21 Obstruktive Uropathie und Refluxuropathie, Hydronephrose bei Obstruktion durch Ureterstein zu kodieren.