Kodierempfehlung Nr. 313
Schlagwort: | Immobilitätssyndrom |
Erstellt: | 2009-12-17 |
Aktualisiert: | 2024-01-01 |
DRG: | |
ICD: | M62.30 R26.8 |
OPS: |
Problem/Erläuterung:
Stationäre Aufnahme einer Patientin, Alter 82 Jahre, wegen Aspirationspneumonie und Exsikkose. Aufenthaltsdauer: 14 Tage. Ein Diabetes mellitus Typ II (mit oralen Antidiabetika eingestellt) und eine vaskuläre Demenz sind bekannt. Pflegeanamnese: Pflegebedürftigkeit im Sinne des SGB XI anerkannt. Die Patientin war in den ersten fünf Tagen stark eingeschränkt auf Grund einer erheblichen Dyspnoe im Rahmen der Pneumonie und konnte das Bett nur zum Toilettengang und zur Körperpflege verlassen. Nachdem sich die Pneumonie rückläufig gezeigt hatte, die respiratorische Situation sich stabilisiert hatte und die Exsikkose ausgeglichen worden war, wurde sie unter physiotherapeutischer Anleitung erfolgreich mobilisiert und ins Pflegeheim entlassen. Ist die Kodierung der Nebendiagnose M62.30 Sonstige Muskelkrankheiten, Immobilitätssyndrom (paraplegisch), mehrere Lokalisationen korrekt?
Kodierempfehlung:
Die Kodierung der Nebendiagnose M62.30 Sonstige Muskelkrankheiten, Immobilitätssyndrom (paraplegisch), mehrere Lokalisationen ist nicht korrekt. Die im vorliegenden Fall beschriebene vorübergehende Einschränkung der Mobilität kann mit R26.3 Störungen des Ganges und der Mobilität, Immobilität kodiert werden, da die Nebendiagnosendefinition erfüllt ist. Ein Immobilitätssyndrom liegt nicht vor. Dieses ist gekennzeichnet durch eine eingeschränkte Beweglichkeit auf Grund von Muskelatrophie, Knochenabbau, Gelenkssteife, Marasmus oder psychische Faktoren. Es handelt sich hierbei um eine chronische Immobilität (permanent, irreversibel).