Kodierempfehlung Nr. 371
Schlagwort: | Spinalkanalstenose, Myelopathie, lumbal |
Erstellt: | 2011-02-15 |
Aktualisiert: | 2024-01-01 |
DRG: | |
ICD: | M48.06 G95.1 G99.2* |
OPS: |
Problem/Erläuterung:
Patient, 68 Jahre alt, kommt mit Claudicatio-spinalis-Symptomatik bei lumbaler Spinalkanalstenose zur Laminektomie. Postoperativ ist der Patient beschwerdefrei. Ist zusätzlich zur Schlüsselnummer M48.06 Sonstige Spondylopathien, Spinal(kanal)stenose, Lumbalbereich als Nebendiagnose ein Kode aus G95.1- Vaskuläre Myelopathien zu kodieren?
Kodierempfehlung:
Mit der Schlüsselnummer M48.06 ist der Sachverhalt umfassend und korrekt abgebildet. Die der „Claudicatio“ zu Grunde liegende Erkrankung ist die Spinalkanalstenose. Die Kodierung einer Schlüsselnummer aus G95.1- ist nicht korrekt, da keine Rückenmarkserkrankung, d. h. keine vaskuläre Myelopathie vorliegt. In diesem Bereich der Wirbelsäule ist beim Erwachsenen in der Regel kein Myelon vorhanden.
Zwar führte der Suchbegriff "Claudicatio spinalis" im Alphabetischen Verzeichnis der ICD 10 bis 2012 zur Schlüsselnummer G95.1- Vaskuläre Myelopathien. Maßgeblich ist jedoch nach DKR D014 das Systematische Verzeichnis der ICD-10-GM. Für eine Claudicatio spinalis der LWS ist diese Schlüsselnummer somit nicht zutreffend. Wird bei V. a. eine Myelopathie der Nachweis einer Schädigung des Myelons durch die bildgebende Diagnostik erbracht, so ist die zusätzliche Kodierung der Schlüsselnummer G99.2* Myelopathie bei anderenorts klassifizierten Krankheiten begründet.
Ab 2013 wurde das Alphabetische Verzeichnis im Hinblick auf die pathophysiologischen Zusammenhänge entsprechend ergänzt bzw. korrigiert.